Unser Abschied vom QM-Handbuch

Beate Petzold · 03. Mai 2019

Gibt es bei Ihnen ein QM-Handbuch? In gedruckter Form? Und kommen dann regelmĂ€ĂŸig AustauschblĂ€tter sobald etwas aktualisiert wurde?

Ok – so etwas gab es bei beo zu keiner Zeit. Wir sind seit 2004 nach ISO 9001 zertifiziert. Unser QM-Handbuch gab es von Anfang an nur online im Intranet.

Im letzten Jahr war dann die Umstellung auf die neueste Version der ISO 9001 fĂ€llig. Diese brachte eine ganze Menge Änderungen mit sich. Und da unser QM-Handbuch schon 15 Jahre auf dem berĂŒhmten Buckel hatte, haben wir uns entschieden, es nicht nochmal zu ĂŒberarbeiten. Dabei kam uns gerade recht, dass die neue Norm explizit gar kein QM-Handbuch mehr fordert.

FĂŒr die Dokumentation unseres QM-Systems haben wir uns fĂŒr ein System entschieden, bei dem wir als Basis unsere Prozesse grafisch darstellen und systematisch nach BPMN 2.0 (Business Process Model and Notification) modellieren können. Letzteres war uns wichtig, um die modellierten Prozesse z.B. zukĂŒnftig auch fĂŒr eine Workflow Engine verwenden zu können.

Jeder am Prozess beteiligten Instanz ist hier eine sogenannte „Lane“ zugeordnet. ZustĂ€ndigkeiten können dadurch klar bestimmt werden.

Jedem Prozessschritt können wir zusÀtzlich alle wichtigen Informationen mitgeben:

  • eine kurze Beschreibung
  • mitgeltende Dokumente wie Vorlagen, Formulare, Verfahrensanweisungen, LeitfĂ€den etc.
  • Links in unser Intranet beoWiki fĂŒr weiterfĂŒhrende, eher dynamische Informationen
  • Risiken mit der jeweiligen EinschĂ€tzung zu Eintrittswahrscheinlichkeit und SchadensausprĂ€gung und Gegenmaßnahmen, um das Risiko zu kontrollieren

FĂŒr die Gesamtbetrachtung aller Risiken aus allen Prozessen lassen sich dann entsprechende Auswertungen erzeugen, die unserer GeschĂ€ftsleitung eine fundierte Risikobewertung ermöglichen.

Mit diesem System haben unsere Prozessverantwortlichen unsere komplette Prozesslandschaft so modelliert und dokumentiert, dass sie zum einen unserer im MĂ€rz absolvierten Re-Zertifizierung mit Bravour gewachsen war.

Unser zweiter, ganz wichtiger Nutzwert ist aber, dass unsere neuen Mitarbeiter ĂŒber den Tellerrand ihrer eigenen Aufgaben sehen und das Zusammenwirken aller Prozessbeteiligten bei beo viel schneller verstehen und fĂŒr sich nutzen können.
Denn die Einarbeitung in unsere beo-Prozesse erfolgt zum großen Teil auch anhand der im QMS grafisch dargestellten AblĂ€ufe.
Auch abteilungsĂŒbergreifenden Quereinsteigern wird die Einarbeitung so erleichtert.

Und, und das muss man ganz groß schreiben: DAS QM-SYSTEM LEBT UND IST KEIN FALL FÜR DIE SCHUBLADE.

Beate Petzold

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