Wie man Terminologin wird und warum die Terminologie-Arbeit immer noch Spaß macht

Andrea Glück · 19. Februar 2019

Die Frage „Was machst Du eigentlich beruflich?“ ist als Terminologin gar nicht so einfach zu beantworten.
Nachdem geklärt ist, dass Terminologie-Arbeit wirklich nichts, aber sowas von nichts mit Terminen zu tun hat, lautet die nächste Frage häufig: „Und wie wird man das?“

Ich selbst bin eher ein bisschen in die Terminologie-Arbeit „hineingerutscht“. Im Rahmen meines Studiums zur Übersetzerin und Dolmetscherin bin ich natürlich mit Terminologie-Arbeit in Berührung gekommen, habe mich aber erst eingehender damit befasst, als es darum ging, das Thema für meine Diplomarbeit auszuwählen.
Schnell wurde mir klar, dass eine Arbeit zum Thema Terminologie für mich das Richtige war.

Die Anfangsjahre meiner Tätigkeit als Freiberuflerin waren meist aus einer Mischung von Dolmetschen, Übersetzen und damit verbundenen anderen Tätigkeiten geprägt.
Und egal wo – ich stellte fest, dass das mit der Terminologie häufig ein Problem war. Die Terminologie-Bestände waren meist nicht gut gepflegt und durchdacht oder eben überhaupt nicht vorhanden, aber andauernd brauchte man die richtige Terminologie, was bisweilen einen sehr großen Rechercheaufwand mit sich brachte.

Als ich vor fast sieben Jahren auf eine Stellenanzeige bei beo im Bereich Terminologie-Arbeit und in meinem Hauptfachgebiet Automobiltechnik stieß, war mein Interesse geweckt.
Glücklicherweise bekam ich den Job.
Was dann folgte, war eine Reise, die ich mir anfangs sicherlich nicht so vorgestellt hatte.

Die Betreuung sowie der Auf- und Ausbau eines neuen Projekts im Rahmen der multilingualen Terminologie-Arbeit für fast 40 Sprachen stellten meinen Kollegen und mich anfangs vor viele schwierige Fragen und verlangten uns einige Dinge ab, die wir bis dato nicht gelernt hatten.
Mit Prozessgestaltung, Lieferantenbetreuung, Datenverwaltungskonzepten und Automatisierung seien nur einige Stichpunkte genannt.

So anstrengend und kompliziert es manchmal auch war und bleibt – es ist genau das, was mir bis heute Freude an der Terminologie-Arbeit und besonders am Terminologie-Management bereitet:

Die Herausforderung, die Theorie unter meist schwierigen Bedingungen in die Praxis umzusetzen, im Bewusstsein, dass eine erfolgreiche Umsetzung eine große Erleichterung für den jeweiligen Sprachmittlungsprozess mit sich bringt.

Nach so viel Vorspann jetzt auch die Ankündigung: Wir bereiten einen Reihe von Blogs zum Thema „Terminologie“ vor und würden uns sehr freuen, wenn wir über das eine oder andere Thema auch mit unseren Bloglesern ins Gespräch kommen würden.

Demnächst zum Thema Terminologie:

  • Was ist eigentlich Terminologie? (Teil 1)
  • Der Unterschied zwischen Begriff und Benennung und die Terminologie der Terminologie
  • Was unterscheidet ein Wörterbuch von einer Terminologie-Datenbank?
  • Theorie und Praxis: Herausforderungen bei der Terminologie-Arbeit unter realen Bedingungen
Andrea Glück

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