beo Reisetipps: Dem Februar-Grau entfliehen …

Ulrike Baral · 28. März 2017

Wenn man im Februar mit einer kurzen Flugzeit von ca. 4 Stunden und ohne Jetlag-Problem in ein sommertemperatursicheres Ferienziel mit Badesicherheit gelangen will, dann bieten sich die Kanaren geradezu an.
Nach Teneriffa und La Palma war bei uns Gran Canaria dran. Da wir besichtigungs- und wanderlustig sind und so gar nichts mit ‚am-Pool-sitzen‘ oder gar mit ‚all-inclusive‘ anfangen können, sind wir bei unserer Suche nach einem Quartier in der Insel-Hauptstadt, Las Palmas, gelandet, ganz in der Nähe des Busbahnhofs Santa Catalina. Ein Appartement haben wir ganz kurzfristig über ein Internetportal gefunden. Die Flüge, die pro Person weniger gekostet haben als ein Zugticket von Stuttgart nach München, ebenso.

Den Mietwagen haben wir uns recht schnell abgeschminkt, denn der vor vielen Jahren noch verfügbare Parkplatz war inzwischen verschwunden und kostenfreies Parken in diesem Teil der Stadt gibt es wohl nicht. Also Busfahren und das war klasse. Einmal vertraut mit den beiden Bussystemen (innerstädtisch und über Land) war kein Ort für uns mehr unerreichbar. Bei wolkenfreiem Wetter sind wir in die Orte im Inselinnern gefahren, bei Wolkenwetter an der Küste geblieben. Es gibt ähnlich wie auf La Palma den Südwesten, der sonnensicher ist, und den Norden, in dem sich die Wolken auch mal hartnäckiger halten – aber tagsüber sind es immer zwischen 19 und 25°C.

Unserem Tick, mindestens einen botanischen Garten zu durchstreifen, konnten wir im Jardín Botánico {https://de.wikipedia.org/wiki/Jard%C3%ADn_Bot%C3%A1nico_Canario_Viera_y_Clavijo} frönen, mit dem Bus von Las Palmas in einer halben Stunde zu erreichen. Die riesengroßen – im Park frei lebenden Eidechsen – gab es als Zugabe dazu.

Da die Gran Canarier die Carnevalszeit sehr wichtig nehmen, gibt es jede Menge zu sehen und zu hören. Vom Kinderschokolade-Kostüm zur Drag Queen mit Blondinenperücke – dies scheint diesmal die Lieblingsverkleidung der Männer gewesen zu sein – gibt es auf der Hauptbühne im Parque Santa Catalina viele Abende lang Darbietungen, die sich im Appartement als Schreichöre von ungeübten Sängern anhörten, was uns aber auch nicht gestört sondern eher amüsiert hat.

Auch wenn wir Touristen sind, so wollen wir doch essen wie die Einheimischen. Das Merkmal eines für uns attraktiven Lokals ist, dass keine Pauschaltouristen dort einkehren. Dies ist uns in der Regel gelungen, im Falle des Restaurants Vistamar am Playa de Taura im Südenwesten der Insel eher durch Zufall, da wir da am Nachmittag vorbei gewandert sind und der Laden ganz offensichtlich brummte – dann hat man halt auch mal zur ungewöhnlichen Zeit Appetit.

Fisch und Meeresfrüchte sind immer angesagt und die Frische und die Mengen, die auf den Tellern landen, unterscheiden sich schon deutlich von dem, was wir in Deutschland gewohnt sind. Die Schrumpelkartoffeln mit Aioli oder Paprikasoße (papas arrugadas con mojo) sind Standard in der kanarischen Küche und schmecken immer. An den Salat ohne Dressing gewöhnt man sich. Als Hausmannskost haben wir lecker gewürzte Eintöpfe mit wenig Fleisch, aber vielen Kichererbsen lieben gelernt.

An dem Tag, der als Regentag für Las Palmas angekündigt war, sind wir in etwas über einer Stunde in den Süden nach Maspalomas gefahren und in den berühmten Dünen spazieren gegangen. Der naturgeschützte Bereich ist großflächig von dort miteinander verabredeten Männern belagert. Dieses ausgeblendet, ist diese Dünenlandschaft genauso ein wunderschönes Naturerlebnis wie der ewig lange Sandstrand zum Baden und Wandern.

Bilder von privat

Ulrike Baral

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